Das heutige Horá Svaté Kateříny, (die frühere Freie Bergstadt Katharinaberg) hatte 1953 unter dem kommunistischen Regime die Stadtrechte verloren. Es erhielt diese am 1.4.2008 wieder vom Staat verliehen. Gleichzeitig wurde 100 Jahre Schulhausneubau am Marktplatz (bis 1945 eine deutsche Schule), 55 Jahre tschechische Schule und 50 Jahre tschechischer Kindergarten in Katharinaberg gefeiert. Dafür hatte der Ort ein Programm ausgearbeitet.
Am 6.6.2008 wurde eine Wanderung zu Gedenkstätten und bedeutenden Sehenswürdigkeiten unternommen. An diesen Stellen hatte man Tafeln in deutsch und tschechisch mit einer kurzen Beschreiung aufgestellt. Der Kirchenchor Seiffen veranstaltete am Marktplatz ein kleines Konzert.
Ab 10.30 Uhr waren an verschiedenen Stellen Sportveranstaltungen und Vorführungen der umliegenden Feuerwehren. Die Grundschule hatte von 11 – 16 Uhr zur Besichtung geöffnet. Obzwar in der Schule Deutsch / Englisch und Französisch unterrichtet wird, war trotz der vielen deutscher Besucher die Beschriftung der Ausstellungsgegenstände fast nur in tschechisch. Auch der Kindergarten war für die Öffentlichkeit geöffnet.
Um 15 Uhr fand eine kleine Bergparade statt, wo auch die Seiffner Bergleute und der Anton-Günther-Chor mitwirkten. Danach übergab Bezirkshauptmann Šulc die Wiederverleihungsurkunde an die Bürgermeisterin Eva Horáková.
Gegen 23 Uhr wurden die Feiern mit einem Feuerwerk am Aussichtsturm abgeschlossen.
Die ganzen Feierlichkeiten wirkten auf uns Deutsche nicht besonders überzeugend. Man merkte auf Schritt und Tritt, dass es keine gewachsene Bürgerschaft ist, sondern nur Einwohner die noch keinen richtigen Bezug zum Ort und zur Landschaft haben. Es fehlt wohl auch das Traditionsbewußsein. Der Ort war kaum herausgeputzt, es gab auch nur wenig Fahnenschmuck, verfallende Häuser waren zur Straße hin mit Tüchern leicht kaschiert. So ist zu hoffen, dass wenigstens den Schulkindern der Ort und die Landschaft zur Heimat werden.
