Kapellenfenster in der Dekanalkirche Maria Himmelfahrt in Brüx (Forsetzung)

von Doris Seebacher (auch alle Fotos)

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Die anderen Heiligen, die auf den Fenstern zu sehen sind, möchte ich kurz beschreiben.

 Der heilige Florian, gekleidet als Ritter und gegürtet mit einem großen Schwert, schüttet seinen Holzbottich über das in Flammen stehende alte Brüxer Rathaus aus.

St. Michael in einem wallenden Gewand und mit Brustpanzer hält in der linken Hand einen großen Rundschild. Die rechte schwingt ein langes Schwert, um es auf den zu seinen Füßen liegenden Teufel sausen zu lasssen. Seine Seelenwaage ist im Zwickel des Fensters dargestellt.

St. Florian, Glasfenster, Dekanalkirche, Brüx/Most St. Michael, Glasfenster, Dekanalkirche, Brüx/Most
Petrus Canisius, auch ein Angehöriger des Jesuitenordens, lebte von 1521 bis 1597. Er setzte sich besonders für eine Schulreform ein. Im Jahre 1925 wurde er heilig gesprochen und noch im selben Jahr ist ihm eines der Fenster gewidmet worden. Er trägt einen weit geschnittenen Mantel, legt einem Knaben seine linke  Hand auf den Kopf und liest aus einem großen Buch vor. Der barfüßige kleine Junge in kurzen Hosen und rotem Kittelchen hört mit gefalteten Händen andächtig zu. St. Petrus Canisus, Glasfenster, Dekanalkirche, Brüx/Most
Der heilige Bonifatius mit Hirtenstab und Christuskreuz setzt seinen Fuß auf einen Baumstumpf. Das erinnert an die Kulteiche, die er hat fällen lassen, um die Sachsen zu bekehren. St. Bonifatius, Glasfenster, Dekanalkirche, Brüx/Most
Der Apostel Thaddäus ist gekleidet in ein bräunliches Untergewand und ein blaues Übergewand. Auf der linken Brustseite ist ein Christuskopf zu sehen, in der linken Hand hält er eine  Schriftrolle, im rechten Arm eine bis auf den Boden reichende Keule. Er ist laut  Überlieferung mit einer Keule erschlagen worden.  St. Thaddäus, Glasfenster, Dekanalkirche, Brüx/Most 

Die hl. Magdalena - mit gelösten Haaren als Zeichen der Jungfräulichkeit - hält in ihrer linken Hand ein Salbgefäß, in der rechten ein Kreuz, dessen Quer- und Längsbalken von einem Kranz umgeben sind. Eine Taube fliegt zu ihr herab, um sich zu ihren Füßen niederzulassen, wo schon eine andere sitzt.

Die hl. Monika, Mutter des hl. Augustinus, trägt ein blaues Untergewand, einen rot bestickten Mantel und eine Krone. Zu ihren Füßen hält ihr Sohn, der große Kirchenlehrer, einen dicken Folianten.

Die hl. Cäcilia ist hier eine gestrenge Frau, die bestimmt die Musiker und Sänger fest im Griff hat. Ihre kleine Orgel, der Engel vom Himmel und ein Rosenstrauß mildern aber diesen Eindruck.

Einige mit floralen Ornamenten geschmückte Fenster ergänzen die Ausstellung auf der Empore.

St. Magdalena, Glasfenster, Dekanalkirche, Brüx/Most 

Die Beschäftigung mit den Fenstern hat mich zu vielen Fragen geführt. Wer waren die Familien Krühner, Griesbach und Schmeer? Wer Josef Güntner? Welche Stellung hatten sie in Brüx? Welche Rolle spielten sie im gesellschaftlichen Leben der Stadt? Gibt es noch Nachkommen? Wer weiß noch etwas über die Stifter?  Es lohnt sich also, sich mit den Fenstern nicht nur in kulturgeschichtlicher Hinsicht auseinanderzusetzen, sondern sie als Teil unserer Geschichte zu sehen. Auch ein Fenster mit dem Brüxer Stadtwappen zeigt das an.

 Frau Dr. Alicia Waldstein danke ich sehr ihre Unterstützung. Ihre Vorschläge zur Gestaltung und die sachlichen Hinweise haben mir viel geholfen. Ihr Bemühen eine Antwort auf die Frage nach der Verbindung zwischen der Familie Gatterburg und Brüx zu finden, hat dazu geführt, dass Herr Baron Suttner-Gatterburg im Familienarchiv nach einer Lösung gesucht hat. Leider ohne Erfolg. Für die Zeit, die Frau Dr. Waldstein für diesen Artikel geopfert hat, und für alle ihre Hilfen nochmals herzlichen Dank!

 Doris Seebacher

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