Nachruf auf Wilhelm Panzner

Willi PanznerIm August 2007 verstarb unser Landsmann und Heimatfreund Wilhelm Panzner nach kurzer schwerer Krankheit im Kreise seiner Frau und seiner Söhne in seinem Haus in Fulda. Willi, so wurde er von den Heimatfreunden, und von seinen Schulfreunden der "kleine" Willi genannt, war ein engagierter Landsmann und Heimatfreund, der gemeinsam mit seiner Frau Johanna den Hauptanteil an der Vorbereitung, Organisation und Durchführung der seit 1991 jährlichen Heimattreffen unseres Heimatortes Georgendorf hatte. Er war auch der Berichterstatter vieler Episoden aus seiner Kindheit, die sich in Georgendorf zugetragen haben, und ermunterte auch weitere Georgendorfer, für die Heimatzeitung zu schreiben und die Heimatzeitung zu abonnieren.
Es ist allein sein Verdienst, dass eine Chronik mit Bildmaterial und Auflistung aller 176 Hauseigentümer mit Bewohnern bis 1945 sowie historische Angaben über die Entstehung unseres Ortes und bedeutsamer Gebäude wie Kirche und die dort tätig gewesenen Pfarrer, Schule mit Lehrerpersonal, die Schleiferei und Pappenfabrik, die Elektrifizierung des Ortes und andere wichtige Ereignisse wie den Flugzeugabsturz 1944 sowie Geschäfte, Gasthäuser sowie wichtigen Personen, - ebenfalls die im 2 Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner und die Personen die durch die Vertreibung ihr Leben lassen mußten - mit viel Aufwand über unseren Heimatort erarbeitet und unseren Heimatfreunden zur Verfügung gestellt werden konnte.
Auch für seine Klassenkameraden mit denen er von 1939 bis 1945 die Schule im Ort besuchte, entstand eine Chronik, die jedem ehemaligen Schüler 2003 überreicht wurde.
Willi war ein ganz bescheidener, hilfsbereiter, überaus höflicher Heimatfreund und ein Familienmensch. Er siedelte 1969 mit seiner Familie von Havran in der ĆSSR, wo er viele Jahre auf einem Meierhof, erst als Kutscher und später als Traktorist arbeitete, auch seine Johanna kennen lernte und heiratete, in die Bundesrepublik Deutschland, nach Fulda, über.

Er begann mit Johanna völlig neu. Sie bauten sich ein wunderschönes Haus, wo sie viele Heimatfreunde zu sich eingeladen haben. Willi und Johanna waren überaus gastfreundlich. Auch ich war mit meiner Frau mehrmals Gast bei ihnen und habe mit ihnen gemütliche Stunden verbracht.

Willi hatte noch so viele Ideen und Gedanken, die er mit seiner Johanna für die Familien der Söhne und die Heimatfreunde verwirklichen wollte, aber seine schwere Krankheit hat einen Strich darunter gemacht, denn der Tod fragt weder nach Vorhaben noch nach vorhandenen Wünschen.
Beim Heimattreffen 2007 war er schon schwer von der Krankheit gezeichnet, ließ es sich aber nicht nehmen, nochmals daran teilzunehmen. Für die Heimatfreunde war erkennbar, dass es ihn sehr schmerzte, ihn so zu sehen, aber er wollte sich nochmals bei allen verabschieden, das war unser Eindruck.

Willi hat mit seiner Arbeit für unseren Heimatort eine geschichtsträchtige Leistung vollbracht, um auch den nachfolgenden Generationen der ehemaligen Ortsbewohner von Georgendorf einen Einblick in den Ort ihrer Vorfahren zu geben.
Die große Anteilnahme bei seiner Beisetzung durch Georgendorfer Heimatfreunde hat gezeigt, welche Wertschätzung ihm entgegen gebracht wird. Den Heimatgedanken weiter zu tragen, wird für immer sein Verdienst bleiben, und er wird immer gedanklich bei jedem Heimattreffen bei uns sein .
Wir gedenken und ehren ihm am besten damit, wenn sich Heimatfreunde bereit erklären, die Aufgabe zu übernehmen, Willis zur Tradition gewordenes jährliches Heimattreffen möglicherweise mit seiner Frau fortzuführen.

Ich bin der Auffassung, dass dieser Nachruf im Interesse aller Heimatfreunde ist.
Den Nachruf schreibt sein langjähriger Freund und ehemaliger Klassenkamerad, der mit ihm viele Episoden erlebte und die Chronik über den Ort und die Schule mit gestaltete.

Wolfgang Schindler

Hohensaaten im September 2007

 

 



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